Freitag, Februar 21, 2014

Na dann, gute Nacht!

Mit mir Gewohnheitsmensch ist es ja so: ich schlafe gern und gut. Besonders (=nur) in meinem eigenen Bett, wenn ich geputzte Zähne habe, wenn ich die Kinder noch einmal zugedeckt habe, wenn der Mann zu Hause ist und entweder noch auf ist oder aber auch im Bett, aber unbedingt noch nicht eingeschlafen ist, wenn ich am nächsten Morgen so aufstehe wie immer, wenn die Tagesplanung für den nachsten Tag nicht durch irgendwelche Unwägbarkeiten noch unklar ist: dann schlafe ich richtig gut.
Meistens schaffe ich es auch, dieses Setting hinzukriegen und dann schlafe ich wie ein Baby. Aber manchmal ist der Mann müder als ich und lässt sich auch durch betörende Blicke nicht davon abhalten, schon einzuschlafen oder wenigstens loszuschnarchen, während ich noch lese. Ganz schlimm, sowas!
Manchmal muss man auch in den Urlaub fahren, es hilft ja nix, und dann schläft man woanders, es klingt alles anders, es riecht anders, man rechnet immer damit, dass gleich ein Kind aus dem Bett fällt (wir hatten bisher noch keinen einzigen Urlaub ohne Bettensturz), und es geht dann mindestens drei Nächte, bis ich so akklimatisiert bin, dass es klappt wie daheim.
Man kann sich jetzt ganz leicht ausrechnen, dass das bei kurzen Heimaturlauben oder kurzen Geschäftstrips zB nicht sooooo gut klappt.
Dementsprechend gerädert bin ich schon heute abend, weil ich ja zwei Tage in wunderbarem Ambiente am Zuger See verbracht habe, dafür aber eben am Donnerstag morgens früher raus musste, weil ich mit dem Zug in die Stadt fahren musste, d.h. ich lag mehr oder weniger seit vier Uhr morgens wach, weil ich ja nicht 100% sicher sein konnte, dass der Handywecker wirklich läuten würde. Dann hatte ich dort zwar ein wunderbar durchgestyltes Designerzimmer, allerdings hatte ich arg viele Kissen im Bett, die sich auch ganz anders anfühlten, als das daheim, dann traute ich mich nicht, das Fenster gekippt zu lassen, weil das so von unten nach aussen aufschwingt, dass ja theoretisch jemand in mein Zimmer hätte reinklettern können, ich konnte auch nicht sagen, wie hoch mein Zimmer jetzt über dem Erdboden lag, weil es schon stockdunkel war, als ich es bezog, deswegen hatte ich die ganze Nacht eingebildeten Sauerstoffmangel. Den Ausschalter für die Klimaanlage fand ich auch nicht, so dass es die ganze Nacht brummte, dann hatte ich mir noch fest vorgenommen, am Morgen in den Fitnessraum zu gehen und konnte deswegen ab wieder ab vier Uhr nicht mehr schlafen, weil ich ja den Wecker überhören hätte können, dazu kam, dass wir am Abend Käsefondue in rauen Mengen verdrückt hatten, was ja einem ruhigen Schlaf auch nicht grad förderlich ist..... Dazu dann eben noch ein anstrengender Kurs, meine Unfähigkeit, wenigstens im Bus auf der Heimfahrt die Augen zu schliessen und die Aussicht auf morgen schon wieder in fremden Betten schlafen, weil ja Skiurlaub...... wahhhh, ich sehe schwarz, mich mal wieder anders als todmüde zu fühlen!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Darf ich Ihnen mein Mitgefühl aussprechen? Tipps für kommende Horrorübernachtungen: Bringen Sie Ihr eigenes Kissen mit und parkieren Sie die hoteleigenen auf dem wunderbaren Designersofa. Hotels haben einen Weckservice, und bitten Sie doch noch einen netten Kollegen morgens an Ihre Türe zu klopfen. Der überaus freundliche Nachtportier freut sich Ihnen bei der Suche nach dem Klimaanlagenausschalter behilflich zu sein. Ausserdem verfügt er über mathematische Grundkenntnisse und wird die Höhe der zu erwartenden Einsteiger berechnen. Bitten Sie ihn noch ein Schlaflied zu singen oder schlucken Sie im schlimmsten Fall eine Schlaftablette. Bitten Sie Ihren Arbeitgeber Sie in Zukunft von solchen Horrortrips zu verschonen und schlagen Sie Ihre Teilnahme per Videokonferenz vor. Ihre Gründe sind einleuchtend für jeden Vorgesetzten.
Jetzt müssen Sie auch noch mit Ihrer Familie in den Urlaub!!! Haben Sie sonst keine Sorgen?
Brigitte, eine Bayerin seit 28 Jahren in der Schweiz lebend

Uschi hat gesagt…

Ach Brigitte, leben und leben lassen ... ;-) Hast du keine Angewohnheiten?
Ich kann ebenfalls nur mit geputzten Zähnen schlafen (echt jetzt!), hasse fremde Betten und fahre trotzdem in den Urlaub. Es ist ja nicht so, dass man nicht gerne wegfährt, sondern dass man halt ´ne Weile braucht, um sich an ein anderes Bett zu gewöhnen und trotzdem ist es nicht das eigene ... Es gibt halt Menschen, die können sich quasi überall assimilieren (meistens die Männer!) und es gibt Menschen, denen das halt schwer fällt.